Drei alte Frauen treffen nachts auf dem Platz vor der japanischen Botschaft in Seoul aufeinander. Drei sehr unterschiedliche Frauen. Doch nicht ganz zufällig. Es verbindet sie ein gemeinsames Schicksal ihrer Jugendzeit. Als »Trostfrauen« gerieten sie in das System der japanischen Militärbordelle die seit den 30er Jahren bis Ende des II. Weltkriegs die »Moral« der Soldaten zu stärken hatten. Es ist die Zeit der ersten Mittwochsdemonstrationen Anfang der 90er, in denen die Trostfrauen um Anerkennung und Wiedergutmachung ihres Schicksals kämpfen.
Alle drei Frauen erhoffen sich nicht nur allgemeine Aufmerksamkeit, sondern auch, wenn schon nicht persönliche Erlösung, so doch individuelle Erleichterung ihrer Leiden. Trotz aller Differenzen finden sie im miteinander Teilen ihrer Erlebnisse zueinander. Oder doch nicht?
Vor dem geschichtlichen Hintergrund japanischer Militärbordelle, in die vor allem junge koreanische Frauen gelockt oder verschleppt als »ianfu« (jap. Trostfrau), »jutuj infu« (Fronttrostfrau) oder »tokuyan« (Personal für Sonderservice) wurden, sind sie Beispiele besonders perfider Erniedrigung von Frauen mit den lebenslangen Leiden zerstörter Biografien durch körperlichen und sexuellen Sadismus.
Interview mit Frank Uwe Mattern
Der Mond scheint schläfrig - Frank Mattern
Theaterstück
112 Seiten, Paperback
€ 13,80
ISBN 9783910971127