"Ein Rachefeldzug gegen Clankriminalität"
- Peter Marx
- 12. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. März

Wim Martin, Dein neuer Roman “DER LEGIONÄR“ packt wieder einmal ein gesellschaftlich brisantes Thema an: Clan-Kriminalität. Was hat Dich daran interessiert?
Die häufigen Berichte über solche meist arabischstämmigen Großfamilien, welche in unserem doch eher friedvollen Alltag ein von Gewalt und Verbrechen dominiertes Paralleluniversum errichten und dabei vom Staat kaum gehindert werden, muss jeden rechtschaffenen Bürger mit Frustration und Wut erfüllen. Diese Clans nutzen geschickt jede sich bietende Möglichkeit, sich dem Zugriff der Behörden zu entziehen. Da hatte ich die Idee dieses Einzelkämpfers, der als ausgebildeter Soldat aus der Deckung heraus in einem privaten Rachefeldzug das kriminelle System angreift.
Du hast viel recherchiert für dieses sehr abenteuerlich anmutende Buch. Wo lagen da Deine Schwerpunkte?
Zunächst einmal war ich fasziniert von diesem aus der Zeit gefallenen, archaischen Modell einer staatsübergreifenden, privaten Soldatentruppe, der Fremdenlegion, die in enger Kooperation mit dem französischen Staat in Krisenherde entsandt wurde.. Ich habe zahllose Filmberichte dazu gesehen und Artikel darüber gelesen. Dienstgrade, Ausbildung, Einsatzgebiete, die ihrem ursprünglichen Zweck nach stark veränderten Anforderungen und Aufträge in der heutigen Welt, die verwendeten Waffen – das alles war ein fremdartiger Kosmos für mich, in welchen ich lustvoll eingetaucht bin. Ebenso wie in die exotischen Schauplätze, die Handlung spielt außer in Düsseldorf in Somalia, Marokko und dem Libanon. Auch da habe ich gründliche Fallstudien betrieben, denn ich habe den Anspruch, dass es in meinen Büchern, wenn ich nicht gerade fantasiere, immer lückenlos korrekt zugeht. Das erfordert dann profundes Wissen.
Auffallend im Roman ist auch Deine Kenntnis “arabischer“ Denkmuster, die speziell in Dialogen oder inneren Monologen zum Ausdruck kommt. Woher beziehst Du solche Kenntnisse?
In meinem Bemühen um Authentizität erschien mir das unabdingbar. Ich habe einen syrischen Freund, den ich nach den Gesetzen der Namensgebung oder nach bestimmten Begriffen gefragt habe. Da ich selbst der Sprache nicht mächtig bin, wollte ich nicht blind auf Übersetzungsprogramme vertrauen. Und die Information habe ich dann ähnlich verwendet wie seinerzeit der von mir hochgeschätzte Karl May, der in Dialogen stets fremdsprachliche Brocken eingestreut hat, um dem Leser nicht vorhandene Sprachkenntnisse zu suggerieren. Aber auch die blumige Denkweise der Orientalen habe ich sehr verinnerlicht. Das ist doch ein völlig anderer Duktus als wir in Europa gewohnt sind.
Die Rezensionen sehen Parallelen zum Grafen von Monte Christo. Worin bestehen die?
Dumas Roman ist für mich eine der großartigsten Geschichten der Weltliteratur. Der Graf von Monte Christo begibt sich auf einen Feldzug der Rache an denen, die ihn verderben wollten, und bringt sie mit seinem unermesslichen Vermögen sowie einem ausgeklügelten Plan zu Fall. Meine Hauptfigur, der Fremdenlegionär, befindet sich ebenfalls auf einer Vergeltungsmission und bekämpft aus dem Verborgenen einen kriminellen Clan, mit dem klaren Ziel, dieses Imperium zu zerstören. Dabei operiert er natürlich nicht mit Mantel und Degen, sondern mit neuester Technologie. Die Planung jedoch ist auch bei seinem Vorgehen von wohlüberlegter Präzision, insofern bestehen in der Tat gewisse Überschneidungen.
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